Ausflugsziel mitten im Brettacher
Wald
Das "Grüne
Häusle" lockt Wanderer zu jeder Jahreszeit aus allen Himmelsrichtungen
in den Brettacher Wald. Am Kreuzpunkt mehrerer Wege ist das "Grüne
Häusle" von Brettach fünf Kilometer und vom "Steinernen Tisch"
bei Dimbach vier Kilometer entfernt. Rastplatz mit Tischen und Bänken,
gemauerte Feuerstelle mit Grillrost, viel Platz zum Spielen für Kinder,
Schattenplatz unter Bäumen - dieses romantische Plätzchen ist
Anziehungspunkt für das Natur liebende Volk. An guten Wanderwegen
mitten im Wald gelegen, war das "Grüne Häusle" seit eh und je
am 1. Mai auch Ausflugsziel für die Familie.
Geschichte Wahrscheinlich
ließen die Herzöge von Württemberg um 1750 das Häusle
als Jagdhütte errichten. Während die Jagdgesellschaft sich stärkte,
konnten zu ebener Erde die Pferde eingestellt und versorgt werden. Wann
das "Grüne Häusle" zum letzten Mal eine fürstliche Jagdgesellschaft
beherbergte, ist nicht überliefert.
Das sogenannte
Grünhäuslen auf der Waldebene zur rechten Hand des Wegwandels
von hier nach Dimbach gelegen, besteht schon über hundert Jahre, es
ist jedoch die Zeit seiner Erbauung nicht genau bekannt. Es dient zunächst
dem Forstschutzpersonal zum Aufenthalt und Unterkunft bei Unwetter; auch
wurde es früher bei Gelegenheit der großen Jagden von den Jägern
häufig benützt. Es ist noch ziemlich gut erhalten, hat unten
einen Stall, über diesem eine beschließbare Stube, es ist mit
Ziegel gedeckt und mit Fenster und Läden versehen.
(Franz Häfelin,
1854)
Einst saßen
zu später Stunde bei knisterndem Feuer einige kartenspielende Zecher
im "Grünen Häusle". Sie spielten, was Teufelswerk ist, um Geld.
Mitten im lautstarken Spiel und Streit ums Geld fuhr plötzlich der
Teufel in die Runde. Erstarrt und zu Tode erschreckt, ließen die
feilschenden Zecher die Karten fallen. Sie glaubten, ihr letztes Stündlein
habe geschlagen und der Teufel hole sie ob des unchristlichen verbotenen
Geldspiels geraden Wegs in die Hölle. Der Teufel kümrnerte sich
aber nicht um ihre verdorbenen Seelen. Er nahm ihnen nur das ganze Geld
ab und fuhr durch den Schornstein hinaus in den dunklen Wald. Es handelte
sich offensichtlich um einen armen Teufel. Ob die verängstigten Zecher
vor lauter Schreck am selben Abend noch durch den Wald nach Hause gingen
oder im "Grünen Häusle" übernachteten, ist nicht bekannt.
aus "Rückblicke" des Heimatgeschichtlichen
Vereins Langenbrettach e.V. [Nr.68]
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